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Schreibtipps


In Tipp 9 habe ich dir erklärt, wie Show don´t Tell funktioniert. Wenn ich etwas „zeigen“ möchte, muss ich überlegen, wie ich das machen will, ohne den Leser zu langweilen oder zu ermüden.
In Tipp 17 schreibe ich etwas zu Vergleichen. Das ist ein Element, das ich zwangsläufig betrachten oder benutzen werde, damit aus einer Beschreibung eine interessante und bildhafte Darstellung wird.

Die Vorliebe der Leser und auch der Autoren ist unterschiedlich. Manche mögen Schachtelsätze, die sich über die halbe Buchseite ziehen… Ich gehöre nicht dazu. Meist habe ich nach der vierten Zeile schon vergessen, um was es eigentlich geht. Deshalb lautet mein Tipp: mach auch mal einen Punkt.

In meinem Tipp 9 hatte ich schon etwas zu diesem Thema geschrieben, möchte hier aber noch einmal gesondert darauf eingehen.

Ein Text, in dem immer wieder bestimmte Worte und diese auch noch in kurzem Takt verwendet werden, liest sich nicht gut. Er wirkt langweilig und der Leser merkt, hier hat der Autor sich nicht allzu viel Mühe gegeben.

Was meine ich?

Du möchtest deine Handlung möglichst anschaulich schildern und dazu auch Details einsetzen, um das Geschehen zu untermalen. Vielleicht schreibst du so etwas wie:

Ich sah, wie er lachte und sich die Ärmel seines Hemdes hochkrempelte.

Das ist völlig in Ordnung. Mehr Drive bekommt es aber, wenn du es so schreibst:

Er lachte und krempelte sich die Ärmel seines Hemdes hoch.

Die meisten Leser sind nicht in der Lage, sich mehrere Namen in kurzer Zeit einzuprägen. Das hatte ich ja schon in Tipp 13 erwähnt.

Ist es dir auch schon so gegangen, dass du im Buch zurückblättern musstest, um zu schauen, wer denn um Gottes Willen dieser Manfred war, von dem auf Seite 10 berichtet wird? Und wer war gleich nochmal diese Sigrid, die dem Manfred hinterherspioniert?

Ein Epilog ist eine Nachschau zur Handlung, die uns noch ein Stückchen mitnimmt in die nicht näher beschriebene Zukunft unserer Figuren. Wir haben ja diesen oder jenen Protagonisten, manchmal auch eine Nebenfigur, im Lauf der Handlung recht lieb gewonnen oder zu hassen gelernt. Ich persönlich mag es, auch im Abspann von Filmen, zu erfahren, wie es diesem oder jenen fürderhin gehen wird. Wird der kleine Taschendieb gefasst, findet Oma Ida doch noch einen Freund, gelingt Thea der große Sprung ins Business usw.