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Die Söhne der großen Bärin


Söhnedergroßenbärin

Die Autorin Lieselotte Welskopf-Henrich schrieb in den 1950er bis 1970er Jahren zahlreiche Indianerbücher. Ich nenne sie auch Indianerbücher, weil ich das Wort „Indianer“ nicht als negativ konnotiert empfinde und weil gerade Welskopf-Henrich die indianische Geschichte sehr respektvoll und realitätsnah be- und verarbeitete.

Die Söhne der großen Bärin ist Band 3 einer Trilogie. Mein Vater bekam das Buch zu seinem 9. Geburtstag im Jahr 1952 geschenkt und schon deshalb hat es einen dauerhaften Platz in meinem Bücherregal inne.


Die Handlung spielt in der Zeit, in welcher die weißen Landbesetzer die Ureinwohner Amerikas wahllos töteten, vertrieben und in Reservationen zwängten. Der Stamm der „Söhne der großen Bärin“ wird durch Verrat in eine ebensolche getrieben und bricht von dort unter großen Mühen und Gefahren in Richtung Kanada auf, wo noch ein freies Leben möglich erscheint. Ihr Häuptling Tokei-ihto wird zu Unrecht inhaftiert, kann, dem Tode nah, mit Hilfe fliehen und wird fortan von den Siedlern und Soldaten gejagt. Ob es zu einem Happy-End kommt, verrate ich an dieser Stelle nicht. 

An Indianerbüchern fasziniert mich stets der respektvolle Umgang der Naturvölker mit Mutter Erde und allem, was sich darauf befindet. Auch die Ehrbegriffe, Rituale und Traditionen sind, zwar mitunter befremdlich anmutend, so in keinem anderen Genre zu finden und sprechen meine eigenen Werte an.

Welskopf-Henrich schreibt packend und obwohl der Stil inzwischen nicht mehr ganz modern ist, lesen sich ihre Bücher wie geschmolzene Butter und sind beileibe nicht nur für jugendliche Leser geeignet. 


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