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Garou


Ein Schaf-Thriller. Geschrieben von Leonie Swann.

„Garou“ ist ein Buch, das auf seine Art absolut einmalig ist. Die Autorin schreibt aus Sicht von Schafen, denkt, wie ein Schaf und sieht die Welt mit den Augen eines Schafes bzw. einer Schafherde.

Diese versucht, einen Mord und jede Menge Ungereimtheiten aufzuklären und gerät dabei mitunter in gefährliche Situationen, aus denen sie nur mit viel Schläue und jeder Menge Dusel wieder herauskommt.

Leonie Swann schreibt auf so charmante Art mit Wortwitz, Herz und viel Gefühl für schäfisches Denken – einfach herrlich! Ich habe durchweg gegrinst und das Lesen hat unheimlich viel Spaß gemacht.

Das Buch ist natürlich keins von der Sorte, das man mal Zwischendurch so „durchzuutscht“, nee! Hier musst und kannst du nahezu jeden Satz genießen. Lies selbst. Ich habe einen kleinen Ausschnitt abgeschrieben:

Mopple graste einfach weiter, den Kopf tief im Schnee, und versuchte, den Ginsterbusch zu ignorieren.

„Psst!“, zischelte der Ginsterbusch. „Hierher Mopple the Wale!“


Mopple sah nicht hin. Ein winterkahler Ginsterbusch, der seinen Namen kannte? Die Sache gefiel ihm nicht. Erst eingebildete Ziegen und jetzt sprechende Ginsterbüsche. Was würde als Nächstes kommen? Er sah sich schon in wilde Diskussionen mit einem Büschel Dicklippkraut verstrickt.

Mopple seufzte. Es wurde Zeit, dass der Winter vorbeiging.

Der Ginsterbusch begann, mit Schnee nach ihm zu kicken, und Mopple wurde langsam wütend.

„Hör auf!“, sagte er zu dem Busch.

„Nur, wenn du mitkommst, höre ich auf“, flüsterte der Ginsterbusch.

Jetzt war Mopple sicher, dass er sich die ganze Sache nur einbildete.

„Wenn du gehst, komme ich mit!“, sagte er kühn…

Na? Mundwinkel oben?


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